Geschichtlicher Überblick des Karmel

 

 

 Der Name  “Karmel”, der den Gebirgszug bei Haifa in Palästina bezeichnet, wo die gleichnamige Ordensfamilie der   Karmeliten ihren Ursprung hat, heißt übersetzt  „Baumgarten“. Dieses Wort und seine Bedeutung trifft nicht nur für das Karmelgebirge mit seiner üppigen Vegetation zu, sondern bildhaft auch für den dort entstandenen Karmel-Orden, der in seiner rund 800jährigen Geschichte eine reiche Vielfalt von Früchten hervorgebracht hat: verschiedenste Reformbewegungen und Ordenszweige mit bedeutenden Heiligen, die das Charisma des Ursprungs in ihrer jeweiligen Zeit neu verlebendigten und so wertvolle Entwürfe christlicher Lebensgestaltung, Spiritualität und Mystik schufen.

Den verschiedenen Lebensformen des Karmel ist eine sowohl kontemplative als auch apostolische Grundstruktur gemeinsam. Es herrscht eine sogenannte Spannung; aktiv – passiv.

Das Grund-Charisma des Karmel heißt „Stehen vor Gott und Engagement für die Menschen“ .

Der Karmelit ist gerufen, „Tag und Nacht“ Gott zu suchen. Die lebendige Freundschaft mit Gott führt zu einem wirklich fruchtbaren Wirken für die Menschen.

Apostolat (geistliche Führung), die Menschen auf ihrem Lebensweg und bei ihrer Suche nach Gott auf angemessene Weise zu begleiten. 

 Um ca. 1209 suchen lateinische Einsiedler (ehemalige Pilger, Kreuzfahrer) nach dem Vorbild des Propheten Elija (900 v. Chr.) in der Stille des Berges Karmel nach Gott. Besondere Verehrung der seligsten Jungfrau Maria und dadurch Vorbild in „Glaube, Gehorsam, Jungfräulichkeit, Armut, Gebet und Demut).

Der Patriarch Albert von Jerusalem stellt die erste Regel auf.

„Tag und Nacht im Gesetz des Herrn betrachten und im Gebet wachen“

(Fasten, Verzicht auf Fleischspeisen, Stillschweigen)

Ab 1230 Rückzug nach Europa (Muslime) erste Konvente in Deutschland 1252 in Köln, 1256 in Würzburg, 1274 Augsburg,

Konkurrenz zu anderen Bettelorden (Franziskaner, Dominikaner)

 

1247 Bulle durch Papst Innozenz und vereinfachte Regel um sich dem neuen Umfeld (Städte) anzupassen.

(Seelsorge kommt hinzu)

 

1251 Ordensgeneral Simon Stock, Vision der Verleihung des Skapuliers (Schulterkleid) durch die Gottesmutter Maria. (Bewahrung vor der schweren Sünde bzw. Umkehr, Schutzfunktion)

 

 

1432 Milderung der Regel durch Papst Eugen IV um besser auf die Seelsorge einzugehen.

 

1452 Durch Ordensgeneral Johannes Soreth entsteht der weibl. Zweig (der zweite Orden) und bemühte sich um eine echte Reform, Konstitutionen für Tertiare (Dritter Orden für Menschen die außerhalb des Klosters nach der Karmelregel leben)

 

1476 Kanonische Errichtung (Gleichstellung mit anderen Bettelorden)

 

1535 Eintritt von Teresa de Ahumada in das Kloster zur Menschwerdung in Avila

 

1562 Gründung eines Reformklosters, San Jose in Avila (Rückkehr zur Regel von 1247)

 

1568 erste reformierte Männerklöster, mit Johannes vom Kreuz hat Teresa einen kongenialen Gehilfen

 

1593 Trennung, Stammorden OCarm (Ordo Carmelitarum)  

                          Teresianischer Karmel, OCD (Ordo Discalceatorum Carmelitarum)

In Spanien wurden alle Reformbewegungen „unbeschuht“ genannt.

Der reformierte Dritte Orden, OCDS (Säcularis), in Deutschland: Teresianische Karmel Gemeinschaft 

 

Teresas Regel in Kurzform:

„Leben in Gegenwart und Freundschaft Gottes, in Einsamkeit und Schweigen, in Gebet und Kontemplation,

in Armut und im Geiste der Stellvertretung.“        

 

14.08.2010 Marb Toni


Impressum             Startseite       zurück     2012 Toni  Marb